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Gemeinschaftsbildung

Gemeinsam einen historisch kritischen Kiosk bauen. Im Kunstraum trudi.sozial, September 2005

Brentis,
meine vorhergehende Argumentation scheint Dir entgangen zu sein. Deshalb in aller Kürze:

Wie ist Gemeinschaftbildung möglich?

Durch Ausbildung von Schnittstellen (Interfaces).

Schnittstellen kommen durch Einsicht von Defiziten (oder Mängeln) zustande. Auf ihr beruht die Arbeitsteilung. Der eine hat Hämmer, der andere Nägel. Also arbeiten sie zusammen. (s. d. Beispiel der klassischen Band)

Warum arbeiten Künstler so selten zusammen?

Weil sie sich von ihrer Arbeitsweise her als Monaden empfinden.

Wenngleich die Herstellung eines Werkes mglw. anderer bedarf, vertritt (und verantwortet) den Kunstanspruch jeder Künstler für sich allein.

Damit wird eine Gemeinschaftsbildung erschwert.

* * *

Soweit die Argumentation. Nun ein Lösungsansatz.

Es bedarf geistiger Abrüstung hinsichtlich eines totalen Kunstanspruchs.

Erst wenn die allgemeinverbindliche Ästhetik des eigenen Kunstwerkes und Kunstwollens relativiert wird, öffnet sich der Weg zum Austausch.

Das eigene Werk muß bewußt unvollständig und nicht-inkompatibel gehalten sein. Als es sich aufgrund dieser Defizite an andere anschliessen kann.

So meinte eben Lingner, man solle Werke statt Werkzeuge schaffen.

(Text übernommen von der Mailingliste http://moblog.thing-net.de/post.php/6304 )

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