Abschied vom letzten Offspace
Nach 20 Jahren hat die Städelschule (als Hauptmieterin) den Raum in der Alten Mainzer Gasse 4-6 zurückgefordert und damit dem Kunstraum der Gruppe finger ein Ende bereitet.
Damit beschliesst sich der Betrieb des letzten Offspaces in Frankfurt, dessen Gründung noch auf die 1990er Jahre zurückgeht.
Die zurückliegenden zwei Jahrzehnte versammeln eine außerordentliche Bandbreite an Aktivitäten, die unter der schlichten Bezeichnung "Ausstellungsraum" (Schmidl & Haas) Ende 1992 ihren Anfang nahmen.
1999 trat mit der Publikation "finger" ein erster Bruch auf, der weg vom Raum ins Soziale führte. Es folgte "Wie gestalten Sie Ihre Gesellschaft?", 2002 - 2004.
Zuletzt, ab 2007, bestimmte die Arbeit mit Bienen (Stadtimkerei) die Arbeit des Raumes, der Projektbüro und Verkaufstelle für Stadthonig wurde.
Vielleicht trat damit auch eine gewisse Ermüdung auf, denn der Betrieb eines regelmäßig geöffneten Ladenlokals ließ sich nicht aufrechterhalten. Der Raum wirkte schon geraume Zeit verwaist. Die Gruppe finger, das waren zuletzt noch Florian Haas und Andreas Wolf. Die Imkerei wird sich an anderer Stelle situieren.
Unklar ist bislang, warum die Städelschule, die den Raum schon vor 1992 als INDEX betrieb, ihn nun auf einmal zurück verlangt und was sie dort anstellen wird. Wird vielleicht, wie in der Oppenheimer 34a, ein weiteres studentisches Projekt dort einziehen? Oder braucht der Rektor einen Rückzugsort?
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am 29. Mar. 2012, 20:53In Tags: städelschule, offspaces, kunst, innenstadt, artspace, abgänge
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