Kulturinfarkt lokal
Gelahrte Leute halten die Hälfte aller Museen, Bibliotheken, Theater, Orchester in Zukunft für verzichtbar. Während in Frankfurt die Wirklichkeit derzeit schon so aussieht, daß eine große Anzahl von selbstorganisierten Kulturprojekten vor dem Aus steht.
Aktuellster Fall, - der Kunstverein Familie Montez muss nach Verkauf des Geländes im Mai schliessen. Finger hat gerade erst aufgegeben. Das Lichter Film Festival wird seinen Spielort im Turmpalast verlieren. Dem IVI droht die Räumung. Die Zukunft des Studierendenhauses auf dem Uni Campus Bockenheim entscheidet über die Fortführung der Nippon Connection. Was aus Atelierfrankfurt und Basis werden wird, weiss derzeit niemand. (Danke an Iris für diese Auflistung.)
Noch nie stand eine solche Anzahl von Initiativen zur Disposition. Nicht, daß ich alle schätzte, aber in jedem Fall handelt sich um ein Stück Freiraum, der von engagierten Menschen aus eigenem Antrieb geschaffen wurde.
Auf die Institutionen kann ich gut und gern verzichten, während von Kulturschaffenden initierte Freiräume auch meine eigene Arbeit und mein Selbstwertgefühl als Künstler in dieser Stadt bestimmen. Was wäre ich ohne sie?
Wie wird die Stadt Frankfurt auf diese Form des "Kulturinfarktes" reagieren? Wer von den Politikern wird sich für den Erhalt solcher Freiräume einsetzen?
Von
am 06. Apr. 2012, 16:46- Schreib einen Kommentar
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