Netzkunst - Versuch einer Definition
Was bedeutet Netzkunst? Ich war bislang zögerlich mit einer Definition, weil ich Beispiele förderlicher fand.
Kürzlich kamen aber auf Twitter Fragen nach einer kurzen Definition von Netzkunst auf, die ich vorläufig beantworten wollte.
@perisphereBlog @tinowa @histmus @TanjaPraske @Mus_Er_Me_Ku @thingfrankfurt was genau versteht man denn heute unter Netzkunst?
— Museumsblog (@Museumsblog) March 23, 2016
Netzkunst
1) Netzkunst ist die Verortung einer relationalen Ästhetik im Kunstkontext.
2) Relational meint, dass die Eigenschaften eines Netzwerkes (Nachbarschaft, Verknüpfung, Verweis, Hierarchie etc) wichtiger sind, als die Eigenschaften einzelner Knoten des Netzwerkes.
3) Das Internet ist ein idealer Ort, ein solches Netzwerk zu realisieren. Aber kein zwingender.
4) In einem Netzwerk wird die Rolle von Produzenten und Rezipienten zurückgesetzt zugunsten von gleichberechtigt Beteiligten.
5) Entwicklung und Struktur eines Netzwerkes kann offen, ortlos und unabgeschlossen sein.
6) Aus 4) und 5) folgt, dass bestehende Modi des Kunstkontextes (Ausstellung und Museum) der Anerkennung eines Netzwerkes als Kunst entgegenstehen.
7) Aus 6) folgt, dass Menschen, die "Netzkunst" machen, möglicherweise keine Künstler sind, und "Netzkunst" keine Kunst.
Von
am 29. Mar. 2016, 14:43- Schreib einen Kommentar
- 44 Herzen