MATO - ein letztes Mal
Am Rande der Kunst: Maleratelier in der MATO Fabrik Offenbach
Am Wochenende vom 16./17. November 2013 öffneten zum letzten Mal die Ateliers in der Offenbacher MATO Fabrik zu einem gemeinsamen Rundgang.
Das Gelände wurde verkauft. Die KünstlerInnen müssen bis zum Juni 2014 gehen.
Ja, mit Künstlerhäusern siehts in Offenbach-Frankfurt nicht gerade rosig aus. Eben erst hat Atelierfrankfurt der Künstlerschaft ein gewaltiges Mausoleum in der Schwedlerstraße verschafft. Zukunft stelle ich mir anders vor.
Auf verlorenem Posten
Mein Besuch in der MATO Fabrik war wie immer von gemischten Gefühlen begleitet.
Ich traf auf angenehme, herzliche Menschen, die es verstehen einen freundlichen Empfang zu bereiten. Ich traf auch unter den Besuchern Menschen, die mir viel bedeuten, wie Gabi Juvan und Dirk Paschke.
Nur, die Kunst in der MATO Fabrik, - die will mir nicht einleuchten. Da wird vorwiegend gemalt, wie in alten Zeiten. Konzeptuelle Ansätze, mit Bezug auf die Gesellschaft, in Hinblick auf soziale oder theoretische Fragen, konnte ich keine entdecken. Die Ordnung der Diskurse scheint dort niemanden zu interessieren.
Verena Lettmayer: Der Kunstbetrieb existiert nicht mehr.
Alleinige Ausnahme, - ich wiederhole mich -, Verena Lettmayer, die neben ihren Bildern das ganze Gebäude mit biestigen Zetteln versehen hatte, auf denen stand: "Der Kunstbetrieb existiert nicht mehr." (Und das Patriarchat auch nicht mehr.)
Das war der einzige Hinweis, das einzige Zeichen von Auseinandersetzung mit dem Rahmen in dem überhaupt ein Gebilde wie die MATO Fabrik situiert ist.
Das stimmt mich traurig. Ebenso das Gefühl, dass die MATO KünstlerInnen sich auf verlorenem Posten befinden. Am Rand von Offenbach, abgekoppelt von der Gesellschaft, in einem selbstgewählten Exil. Für sie existiert der Kunstbetrieb wirklich nicht mehr.
Wo gehen sie dann hin, wenn sie gehen müssen?
Von
am 27. Nov. 2013, 16:36- Schreib einen Kommentar
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