Aufbruch im Ostend
In den letzten Jahren hatte das Bahnhofsviertel als Stadtteil im Wandel viel Aufmerksamkeit erfahren. Das Ostend weniger, trotz tiefgreifender Wandlungen um die Hanauer Landstrasse seit 2000 und den derzeitigen Umbau der Großmarkthalle.
Diese Lücke möchte jetzt das Projekt Stadtlabor Unterwegs des Historischen Museums schliessen.
Denn das Ostend zählt momentan zu den spannendsten Stadtteilen Frankfurts und erfährt seit geraumer Zeit einen Aufwertungsprozess, der nicht nur auf die Ansiedlung von Dienstleistungsbetrieben in der Hanauer Landstraße und den bevorstehenden Zuzug der Europäischen Zentralbank in die ehemalige Großmarkthalle zurückzuführen ist.
All diese städtebaulichen Entwicklungen steigern den Wert des ehemaligen Industrieviertels und führen zu einem massiven sozialen Umstrukturierungsprozess, der uns zu der Frage führt: Wer geht, wenn andere kommen? Denn mit der Aufwertung geht eine Steigerung der Wohnraum- und Gewerbemieten einher, die sich Menschen mit besserem Einkommen leisten können, jedoch eine gleichzeitige Verdrängung der schlechter situierten Bewohner nach sich zieht. [Zitate: Webseite]
Dazu sollen Forschungsinseln im Stadtteil situiert werden, die sich einerseits materiell als Bauwagenbüro und Ausstellungscontainer, anderseits virtuell als Partizipationsangebote an die Bewohner manifestieren sollen.
Seit Anfang Februar ist auch eine Webseite online, die den Ausstellungsprozeß begleiten soll.
http://ostend.stadtlabor-unterwegs.de
Schon am 30. April 2011 soll ein Ergebnis präsentiert werden. Ich halte das für sehr ambitioniert, denn nach aller Erfahrung brauchen partizipative Angebote einen langen Atem, bevor sie angenommen werden.
Daher sind alle Bewohner des Ostends und alle Interessierten am Stadtteil aufgerufen, sich an dem Vorhaben zu beteiligen. Thing Frankfurt wird weiter berichten.
Von
am 08. Feb. 2011, 16:55In Tags: zwischennutzung, ostend, kunst im öffentlichen raum, gentrifizierung
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